Pressemitteilung, 23.09.2023
Korrektur: Wie wir inzwischen erfahren haben, sollten die beiden Geflüchteten nicht nach Russland sondern nach Polen abgeschoben werden. Die Anwältin der Geflüchteten hält den Abschiebeversuch für rechtswidrig und hat einen entsprechenden Eilantrag beim Verwaltungsgericht eingereicht.
In der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag stand die Polizei vor der Tür einer tschetschenischen Familie, die bereits seit 2014 in Deutschland lebt. Die Polizisten wollten den Mann und die Frau der Familie abholen, um sie nach Russland abzuschieben. Der bereits volljährige Sohn wäre allein zurückgeblieben. Die Familie war von der Aktion völlig überrascht, schien eine Abschiebung nach Russland wegen des Krieges in der Ukraine zur Zeit als ausgeschlossen. Der Mann war in der Situation so verzweifelt, dass er mit seinem Selbstmord drohte, daraufhin brach die Polizei die Aktion ab. Bereits vor ein paar Tagen endete in Eberswalde ein Abschiebeversuch, nachdem ein Mann aus Angst vor der Polizei aus dem fünften Stock sprang und sich dabei lebensgefährlich verletzte.
„Die Abschiebeversuche versetzen die Geflüchteten die in Eberswalde leben in Angst und Schrecken. Das muss sofort ein Ende haben!“ so Thomas Janoschka von der Initiative Barnim solidarisch. „Stattdessen brauchen die Menschen Sicherheit und klare Bleibeperspektiven.“
„Vollkommen unverständlich ist es auch, warum die Behörden jetzt wieder beginnen Menschen nach Russland abzuschieben. Männer müssen in Russland immer damit rechnen zwangsweise in den Krieg in der Ukraine geschickt zu werden“, so Thomas Janoschka. „Wir fordern die Bundesregierung und die Brandenburger Landesregierung auf, sofort einen Abschiebestopp nach Russland auszusprechen.“
Initiative „Barnim solidarisch“