„Wenn Entschuldigen keine Veränderungen bringen, dann sind sie Manipulation.“ (Armin Kurtović, Vater von Hamza, der 2020 in Hanau ermordet wurde)
Am 29.5.1993 brannte das Haus der Familie Genç in Solingen. Fünf Menschen starben, das jüngste Mädchen war fünf Jahre alt und freute sich auf ihre Einschulung im Sommer.
Der rassistische Anschlag steht nicht allein. Nur wenige Tage zuvor verabschiedete der Bundestag den sogenannten „Asylkompromiss“ und verschärfte somit die Bedingungen für Asylsuchende. Die Antwort auf die rassistische Gewalt Anfang der 1990er war eine rassistische Gesetzgebung.
Viele der Diskussionen von damals erinnern an die aktuelle Situation. Maßnahmen der Antimigrationspolitik (GEAS) wurden auf europäischer Ebene gerade erst verabschiedet und die Kriminalstatistik zeigt eine Zunahme rechter und rassistischer Gewalt.
Um an Solingen zu erinnern wollen wir einen Dokumentarfilm schauen und eine Rede anhören.
Doku: „Hört uns zu! Der Anschlag von Solingen“ (von Mirza Odabaşı)
Rede: Rede zum 30sten Jahrestag des Brandanschlages von Özlem Genç
Im Anschluss diskutieren wir mit Forschenden und Protagonist:innen über die Relevanz von Erinnerung, Dokumentation und Veränderungswillen in Bezug auf rassistische Gewalt in Deutschland und besonders im Barnim.
Auf dem Podium sind zu Gast:
Çağrı Kahveci
Sozialwissenschaftler und Politischer Bildner, Mitherausgeber des Sammelbands „Solingen, 30 Jahre nach dem Brandanschlag“
Birte Fritsch
Kulturmanagerin und Kuratorin, Dozentin und Autorin. Seit März 2024 leitet sie das Programmkurator:innenteam der Stiftung Stadtmuseum Berlin. Zuvor war sie als Kuratorin im Museum Zentrum für verfolgte Künste Solingen tätig. Dort hat sie eine Ausstellung zum Brandanschlag konzipiert.
Dieter Gadischke
Rentner, aktiv bei SOS Rassismus Barnim und in der Barnimer Kampagne „Light me Amadeu“ (Eberswalde)
Moderation:
Daniel Kubiak
Soziologe im Forschungsprojekt „Räume der Migrationsgesellschaft“, aktiv im Kulturbahnhof Biesenthal
Kulturbahnhof Biesenthal, Beginn 19:30, Einlass 19:00
Wir bitten um Anmeldung unter: info@bahnhof-biesenthal.de